Wahlprüfsteine des Familienbundes der Katholiken (FDK) im Bistum Mainz

· Pressemitteilungen

Vor den anstehenden Bundestagswahlen möchte der FDK in drei inhaltlichen Schwerpunkten die Programme der Parteien auf ihre Familiengerechtigkeit hin  überprüfen und darstellen, was für den FDK Leitlinien einer gelungenen Politik zugunsten von Familien sind.
 

  1. Familie hat Vorrang

Der FDK nimmt wahr, dass viele der bisherigen Bemühungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf den Vorrang der Erwerbsarbeit vor der Familienarbeit verstärkt und vor allem eine immer höhere Verfügbarkeit von Müttern und Vätern für den Arbeitsmarkt zum Ziel hatten. Der FDK setzt sich für einen Paradigmenwechsel in dieser Frage ein und möchte einen Vorrang von Familien vor den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes erreichen. Erste Ansätze dazu sind ein Ausbau des Elterngeldes, die Verbesserung der Möglichkeiten im Bedarfsfall auch kurzzeitig Erwerbsarbeitszeit zugunsten von Familienzeit zu reduzieren und das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeitarbeit nach Ende der Erziehungs- oder Pflegezeit. Ziel ist eine echte Wahlfreiheit für alle Familien, Erwerbs- und Familienarbeit so aufzuteilen, wie es für die Familie am besten ist.
 

  1. Familienarbeit anerkennen

Wir setzen uns für eine bessere monetäre Berücksichtigung von Erziehungs- und Pflegezeiten in den Sozialversicherungssystemen ein, wir verweisen hier auf das Rentenmodell der katholischen Verbände. Familien dürfen aus ihrer Sorge für Kinder und alte Menschen keine finanziellen Nachteile entstehen. Zur Prävention von Kinderarmut unterstützen wir den Einstieg in ein System der elternunabhängigen Kindergrundsicherung.
 

  1. Familie braucht Unterstützung

Familien sind vielfältig herausgefordert und brauchen Unterstützung. Wir begrüßen den Ausbau von Kindertages- und anderer Einrichtungen zu Familienzentren und setzen uns für den weiteren Ausbau dieser Systeme ein. Wir fordern den weiteren Ausbau von Familienpatenprojekten im nachbarschaftlichen Nahraum und eine bessere Vernetzung der bestehenden Hilfestrukturen. Wir fordern die Verantwortlichen in der Schul- und Bildungspolitik auf, die Ganztagsbetreuung in Schulen familiengerecht zu gestalten, den oft schwierigen Übergang von Kindertageseinrichtung in Schule besser zu begleiten und verbindliche Kooperationen zwischen Schule und Kindertageseinrichtungen auszubauen.