Presseschau des Tages // 25.1.2018

· Presseschau

Die moderne Arbeitswelt ist immer flexibler geworden. „Es klingt verheißungsvoll – nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Zufriedenheit im Arbeitsleben. Doch die Realität sieht oft anders aus. Die Vorteile flexibler Arbeitszeit liegen nämlich oft gar nicht bei den Beschäftigten, sondern vielmehr beim Arbeitgeber“, erinnert uns die Online-Ausgabe der tagesschau und wirft zunächst einen Blick auf die verschiedenen Arbeitszeitmodelle wie „mitarbeiterfreundliche Gleitzeit, bei der ein Arbeitnehmer innerhalb eines gewissen Rahmens selbst entscheiden kann, wann er kommt und geht – oder das Home-Office, bei dem nicht einmal mehr die Anwesenheit am Arbeitsort verlangt wird. Gemeint sind aber auch bezahlte oder unbezahlte Überstunden oder Arbeitszeitkonten, bei denen häufig der Arbeitgeber bestimmt, wann zu arbeiten ist und wann nicht.“ Eine aktuelle Studie hat untersucht, „welche Indikatoren bei unterschiedlichen flexiblen Arbeitszeitmodellen bestimmend sind. An keiner Stelle bestimmten die Beschäftigten selbst hauptsächlich über ihre Arbeitszeit. Den größten Einfluss hatten Arbeitgeber beziehungsweise die Anforderungen des Jobs und des Betriebs.“ Die Studie kommt zu dem Schluss: "Arbeitszeitkonten bieten Flexibilität, das ist an sich nichts Schlechtes. Diese Flexibilität fällt momentan aber deutlich seltener zugunsten der Arbeitnehmer aus. Das sollte uns schon zu denken geben." Das mache auch ein Beispiel aus der Praxis klar: „Wenn ein Autobauer ein neues Modell auf den Markt bringt, arbeiten die Beschäftigten der Produktion nicht nur im Drei-Schicht-Betrieb, sondern auch am Wochenende und an Feiertagen. Auf dem Arbeitszeitkonto werden in dieser Zeit reichlich Plusstunden angesammelt, die zu einem späteren Zeitpunkt abgefeiert werden können. Ob den Arbeitnehmern in dieser Zeit die für die Gesundheit notwendigen Erholungsphasen ausreichen oder ob das Familienleben auf der Strecke bleibt, wird nicht berücksichtigt.“ Ein weiteres Thema ist heute der Umgang mit der rechtspopulistischen AfD. Der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann fordert von den katholischen Bischöfen eine intensivere Auseinandersetzung mit der AfD, berichtet die katholische Nachrichtenagentur KNA heute. "Wenn unser Rechtsstaat als Quasidiktatur verleumdet und ein historischer 'Schuldkult' beklagt wird, sollten auch mal Bischöfe auf den Plan treten", sagte Püttmann im Interview der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag).  Wichtig sei es, den "eigenen Laden sauber" zu halten: "Rechtspopulistische Hetzer in der Kirche werden zu wenig zurechtgewiesen." Die Vorstellung, man könne durch "Stillhalten und Beschwichtigen" dafür sorgen, dass sich die AfD selbst erledige, sei naiv. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)