Presseschau des Tages // 17.03.2022

· Presseschau

Von Juli an soll für 2,9 Millionen von Armut betroffene Kinder in Deutschland ein Sofortzuschlag von 20 Euro monatlich gezahlt werden. (…) Der Familienbund der Katholiken begrüßte den Sofortzuschlag grundsätzlich, kritisierte aber die Höhe und den Auszahlungszeitpunkt.

Ebenfalls im Juli soll an Menschen, die Sozialleistungen wie etwa Hartz-IV oder Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, ein Einmalzuschuss von 100 Euro gezahlt werden. (…)

"Dass die Bundesregierung arme Kinder sofort unterstützt, ist dringend erforderlich, da die schwierige Umsetzung der geplanten Kindergrundsicherung erst gegen Ende der Legislaturperiode zu erwarten ist", sagte der Präsident des Familienbundes der Katholiken, Ulrich Hoffmann. Nötig sei ein solcher Zuschlag allerdings bereits jetzt und in angemessener Höhe.

Die geplanten 20 Euro decken nach Ansicht des Familienbundes nicht einmal die Kostensteigerungen durch die Inflationsrate. Neben fünf Prozent Inflationsrate seit November 2021 und der Energiekosteninflation von derzeit 22,5 Prozent drohten weitere Steigerungen durch die geopolitische Weltlage. Mehr Partizipation und Zugang sei mit dem Sofortzuschlag nicht möglich. "Damit Kinder wirklich lebendig sein können, brauchen sie Möglichkeiten der Entfaltung, die ihnen auch finanziell zugesichert werden sollten", sagte Hoffmann weiter.

Der Familienbund forderte, die Reform und Erhöhung des Kindergeldes nicht auf das Ende der Diskussion um die Kindergrundsicherung zu verschieben, sondern sofort und pragmatisch in Zwischenschritten anzugehen. Zudem müssten die Steuern und Abgaben für Familien gerecht sein. Insbesondere sei in der auf den Familienleistungen beruhenden Sozialversicherung eine Beitragsreduzierung für Familien erforderlich.

"Es geht um mehr als um Existenzsicherung, es geht um die systematische Anerkennung der Leistung von Familien für unsere Gesellschaft", betonte Hoffmann. Allen Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen, sei extrem wichtig. Niemand dürfe benachteiligt werden. Denn die Inflation treffe alle Familien, sagte der Präsident des Familienbundes. (KNA)