Presseschau des Tages // 25.7.2019

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Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) fordert eine bessere Ausstattung für Grundschulen. "Die Grundschule ist im internationalen Vergleich unterfinanziert - und das in einem so reichen Land wie Deutschland", sagte der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft, Udo Beckmann, am Mittwoch in Berlin. Nötig seien etwa möglichst kleine Lerngruppen sowie die Unterstützung von Lehrkräften durch die Entlastung bei Verwaltungsaufgaben, technische Hilfe bei der Digitalisierung und den Aufbau multiprofessioneller Teams. Zudem sollten Grundschullehrer genauso bezahlt werden wie Lehrer anderer Schulformen. Beckmann äußerte sich anlässlich des 100. Geburtstags der Grundschule in Deutschland. Am 31. Juli 1919 nahm die Nationalversammlung die Weimarer Verfassung an. Darin legte Artikel 146 erstmals die "für alle gemeinsame Grundschule" fest. Es dauerte allerdings noch bis 1920, bis ein entsprechendes Grundschulgesetz verabschiedet wurde. Private "Vorschulen" für das Gymnasium sollte es danach nur noch in seltenen Ausnahmefällen geben.

Das Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat einen neuen Vorschlag zur Stärkung der Altersvorsorge. Ein Team um ifo-Präsident Clemens Fuest präsentierte am Mittwoch einen "Deutschen Bürgerfonds", in dem Geld für alle Bundesbürger am Aktienmarkt angelegt werden sollte. Zur Finanzierung könnte der Staat Schulden aufnehmen. Investierte der Bund ab sofort 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung pro Jahr, bekämen zum Beispiel alle Bürger, die 2005 geboren sind, ab 2072 jährlich 1.270 Euro ausbezahlt, so die Berechnung. Laut Fuest fällt es angesichts des seit Jahren niedrigen Zinsniveaus vielen Menschen schwer, privates Vermögen aufzubauen. Gleichzeitig reichten die Leistungen der Rentenversicherung für Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien nicht aus für eine gute Versorgung im Alter. "Da die Bürger selbst keine zusätzlichen Einzahlungen aus ihrem Einkommen leisten müssten, wäre der Deutsche Bürgerfonds vor allem für Menschen interessant, die wenig verdienen." Die Verwaltung dieses Fonds sollte allerdings dem politischen Tagesgeschäft entzogen sein und etwa bei der Bundesbank erfolgen. Die Initiatoren verstehen ihren Vorschlag als Antwort auf die Herausforderungen durch Niedrigzinsen und demografischen Wandel. Die deutschen Staatsschulden hätten die europäische Verschuldungsgrenze von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung unterschritten. Der Bund könnte also im Rahmen der geltenden Regeln Schulden aufnehmen oder den Schuldenabbau verlangsamen und diese Mittel international breit gestreut anlegen. Aktien und Immobilien erzielten weiterhin ansehnliche Renditen. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)